Stuttgart. Nach dem Ende der staatlichen Förderung für gewerbliche Fahrzeuge zum 1. September vermeldet Baden-Württemberg einen drastischen Einbruch bei der Vergabe von E-Prämien. Laut dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) wurden im September nur 2.315 Prämien vergeben – ein Minus von 73,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Im Vergleich zu den Vorjahren 2022 und 2021 betragen die Rückgänge 69,7 Prozent und 46,5 Prozent.
Michael Ziegler, der Präsident des Baden-Württembergischen Kraftfahrzeuggewerbes, äußert sich besorgt: „Diese dramatische Entwicklung ist ein Warnsignal, das man nicht ignorieren sollte. Schon im August haben wir darauf hingewiesen, dass das Auf und Ab der Förderpolitik fatale Auswirkungen auf die E-Mobilität haben kann. Nun sind unsere Befürchtungen wahr geworden.“
Die Branche blickt mit Sorge auf das kommende Jahr, da die staatliche Förderung von derzeit 4.500 Euro auf 3.000 Euro reduziert werden soll. Zukünftig werden zudem nur noch Fahrzeuge mit einem Nettolistenpreis für das Basismodell von maximal 45.000 Euro gefördert.
Die Monatsbilanz für September zeigt, dass von den 2.315 ausgezahlten Prämien lediglich eine für einen Brennstoffzellenwagen war, während der Rest auf batteriebetriebene Elektrofahrzeuge (BEVs) entfiel. Seit Beginn der Förderung im Juni 2016 wurden in Baden-Württemberg insgesamt 327.194 Umweltboni vergeben. Davon entfielen 203.695 auf BEVs, 123.450 auf Plug-in-Hybride und 49 auf Brennstoffzellen-Fahrzeuge. Insgesamt beträgt die bisherige staatliche Fördersumme etwa 1,5 Milliarden Euro.
„Die Stabilität in der Förderpolitik ist essenziell, um den Wandel zur E-Mobilität erfolgreich zu gestalten“, so Ziegler. „Es wäre fatal, wenn die Politik diese alarmierenden Zahlen ignoriert und die Fördermittel weiter kürzt. Damit würde sie den nachhaltigen Erfolg der E-Mobilität aufs Spiel setzen.“
Der Präsident fordert daher eine Überprüfung und Anpassung der Förderung, um einen kontinuierlichen Aufwärtstrend bei den Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen sicherzustellen. „Die Zahlen sprechen für sich. Es ist Zeit für eine konstante und langfristige Förderpolitik, die Kunden und Unternehmen Planungssicherheit bietet und das Wachstum der E-Mobilität dauerhaft unterstützt.“