Stuttgart. Die Nachfrage nach Neuwagen in Baden-Württemberg ist im August 2024 dramatisch zurückgegangen. Laut den aktuellen Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) wurden in diesem Monat 27.722 Pkw neu zugelassen – ein Rückgang von 28,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Besonders stark betroffen sind vollelektrische Fahrzeuge, die durch den Wegfall des Umweltbonus für gewerbliche Kunden einen Rückgang von 66,3 Prozent verzeichnen mussten.
„Der Rückgang im August betrifft nahezu alle Marken und Fahrzeugsegmente, wenngleich in unterschiedlichem Ausmaß“, erklärt Michael Ziegler, Präsident des Baden-Württembergischen Kraftfahrzeuggewerbes. Besonders schwer getroffen wurde erneut der Markt für vollelektrische Pkw (BEV), die im August mit nur 4.443 Neuzulassungen (Vorjahr: 13.189) einen massiven Einbruch erlitten. „Dieser Absturz kommt nicht völlig überraschend, da im August letzten Jahres die Zulassungszahlen von batterieelektrischen Fahrzeugen aufgrund der angekündigten Streichung der Kaufprämie ihren Höchststand erreichten“, erläutert Ziegler. Dennoch sei die Wucht des Einbruchs beachtlich.
Auch bei den konventionellen Antrieben gibt es Rückgänge: Die Zahl der Benziner sank um 8,7 Prozent auf 7.942 Neuwagen (Vorjahr: 8.702), während Diesel-Pkw mit 4.223 Neuzulassungen ein Minus von 26,9 Prozent verzeichneten (Vorjahr: 5.782). Hybride ohne Stecker bleiben mit 8.038 Neuzulassungen (Vorjahr: 8.266) trotz eines leichten Rückgangs von 2,8 Prozent weiterhin die stärkste Antriebsform. „Der Urlaubsmonat August hat sicherlich seinen Teil zur allgemeinen Konsumschwäche beigetragen“, so Ziegler.
Das bisherige Jahresergebnis zeigt ein leichtes Plus von 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, was 272.885 Neuzulassungen entspricht (Vorjahr: 271.636). „Nach einem positiven ersten Halbjahr bei Benzin- und Diesel-Pkw sind die aktuellen Rückgänge neben dem unglücklichen Ende der E-Förderung auch auf die schwierige wirtschaftliche Lage zurückzuführen“, sagt Ziegler. Der Rückgang der Auftragseingänge um vier Prozent mache die Jahresprognose für die Automobilbranche im Südwesten zunehmend unsicher.