Stuttgart. Das Auslaufen der staatlichen Förderung für gewerbliche Elektrofahrzeuge hat der Nachfrage nach E-Fahrzeugen einen deutlichen Schlag versetzt. Der Neuwagenmarkt in Baden-Württemberg verzeichnete im September zwar trotzdem ein leichtes Plus von 0,6 Prozent und erreichte 30.786 Neuzulassungen – dies aber nur dank der starken Zahlen im Dieselbereich. Michael Ziegler, Präsident des Baden-Württembergischen Kraftfahrzeuggewerbes, betonte: „Der Rückgang von rund einem Drittel bei den E-Pkw ist nicht nur ein Warnsignal, sondern ein Weckruf an unsere Politiker. Es wird deutlich: Ohne verlässliche staatliche Unterstützung sind die gesteckten Elektro-Ziele schlichtweg utopisch.“
Im September wurden 4.773 Elektrofahrzeuge (BEV) neu zugelassen, verglichen mit 6.662 im Vorjahr. Plug-in-Hybride (PHEV) erzielten 2.941 Neuzulassungen, im Vergleich zu 4.944 im Vorjahr. Dies entspricht einem Rückgang von 28,4 Prozent bzw. 40,5 Prozent. „Diese Zahlen sind ein deutliches Echo der gestrichenen Förderung“, so Ziegler. Bei den konventionellen Antrieben verzeichnete die September-Bilanz 8.768 Benziner (gegenüber 8.812 im Vorjahr) und 5.446 Diesel (gegenüber 5.012 im Vorjahr). Damit machten Verbrennungsmotoren 46,2 Prozent (gegenüber 45,2 Prozent im Vorjahr) der Neuzulassungen aus.
„Auch wenn die Neunmonatsbilanz mit einem Plus von 18,5 Prozent auf 304.422 Neuzulassungen im Vergleich zum Vorjahr positiv erscheint, dürfen wir uns nicht täuschen lassen. Die Zulassungszahlen verbergen eine spürbare Marktschwäche“, warnte Ziegler. „Der gestiegene Absatz resultiert hauptsächlich aus dem Abbau von Auftragsbeständen. Laut VDA-Zahlen liegt der Auftragseingang mit 22 Prozent im Minus. Das zeigt, wie verhalten die Kauflaune in Wirklichkeit ist. Es ist an der Zeit, dass die Politik handelt. Der Markt braucht klare und langfristige Signale, um sich zu erholen und die angestrebten E-Mobilitätsziele zu erreichen“, schloss Ziegler.