September: Gebrauchtwagenmarkt im Südwesten leicht im Aufwind, Neuwagen-Aufträge im Sinkflug

Stuttgart. Im September ist der Gebrauchtwagenmarkt in Baden-Württemberg konstant verlaufen. Die Zahl der Pkw-Besitzumschreibungen stieg um 2,4 Prozent auf 65.893, verglichen mit 64.345 im Vorjahresmonat. Damit markiert der September den achten Monat in diesem Autojahr mit Zuwächsen. „Trotz der stabilen Entwicklung in diesem Jahr gab es im Vergleich zum letzten krisenfreien September 2019 rund 15.000 Halterwechsel weniger“, sagte Michael Ziegler, Präsident des Baden-Württembergischen Kraftfahrzeuggewerbes. Die Jahreszwischenbilanz falle mit 607.479 Pkw-Besitzumschreibungen zwar deutlich besser aus als 2022. „Im Vergleich zu 2019 ist jedoch ein Rückgang von nahezu 18 Prozent verzeichnen. Es scheint, als müssten wir uns auf eine neue Normalität einstellen,“ so der Präsident.

Benziner verzeichneten 40.527 Halterwechsel, während Diesel auf 18.740 kamen. Der Rückgang um 6,2 Prozent bei den Benzinern wurde durch ein Plus von 11,7 Prozent bei den Dieselfahrzeugen mehr als ausgeglichen. Damit blieben Verbrennungsmotoren mit 89,9 Prozent aller verkauften Gebrauchtwagen die mit Abstand beliebteste Antriebsform. Elektrofahrzeuge erreichten einen Marktanteil von 4,4 Prozent, wobei alle alternativen Antriebsformen zusammen rund zehn Prozent ausmachten.

Ziegler wies darauf hin, dass die Gebrauchtwagenpreise im September insgesamt gesunken sind: „Oberklassewagen haben sich im Preis deutlich reduziert, während Interessenten für Sport- und Kleinwagen mehr bezahlen müssen. Der Durchschnittspreis für einen gebrauchten Pkw mit Verbrennungsmotor nähert sich der 20.000 Euro-Marke.“

„Neben den aktuellen Entwicklungen auf dem Gebrauchtwagenmarkt müssen wir auch die Situation bei den Neuwagen im Auge behalten“, mahnte Ziegler und fuhr fort: „Die Zahl der Neuzulassungen ist zwar akzeptabel und der Auftragsstau wurde weitgehend abgearbeitet. Allerdings sind die Auftragseingänge, insbesondere von Privatkunden, drastisch zurückgegangen. Es gibt auch Anzeichen für einen beginnenden Rückgang bei den Gewerbekunden. Damit sind erhebliche Auswirkungen verbunden, da der Gewerbekundenmarkt etwa zwei Drittel des gesamten Neuwagenmarktes ausmacht. Diese Fahrzeuge werden in Zukunft auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt fehlen.“