Starke Zuwächse bei Elektro-Motorrädern in Baden-Württemberg

Stuttgart. Der Boom bei Elektro-Motorrädern setzt sich in Baden-Württemberg fort: Mit einem beeindruckenden Anstieg von 127,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf nun 9.146 Einheiten – gegenüber 4.015 im Vorjahr – sind umweltfreundliche Zweiräder auf dem Vormarsch. Trotz des rasanten Wachstums stehen viele potenzielle Käufer jedoch noch an der Seitenlinie, vornehmlich wegen der begrenzten Reichweite und eines ausbaufähigen Marktangebots.

Michael Ziegler, Präsident des Baden-Württembergischen Kraftfahrzeuggewerbes, kommentiert: „Die Erneuerung der Zweiradflotte, insbesondere der Übergang von Verbrennern zu Elektroantrieben, nimmt Zeit in Anspruch, denn das Durchschnittsalter der Krafträder in Baden-Württemberg beträgt etwa 19 Jahre. Der Weg zu klimaneutralem Fahrspaß auf zwei Rädern ist also noch lang, aber die Trends sind ermutigend und die Produkte werden immer besser. Sie punkten durch niedrigere Betriebskosten, vereinfachte Wartung und einen schnellen, direkten Drehmomentaufbau.“

 

Markttrends im Überblick

Der Zweiradmarkt in Baden-Württemberg zeigt sich insgesamt stabil. Die Jahresbilanz 2022/2023 verzeichnet in den ersten neun Monaten 30.948 Neuzulassungen und 57.556 Gebrauchtverkäufe. Mit einem leichten Gesamtrückgang von 0,4 Prozent auf 88.504 Verkäufe zeigt sich der Markt robust. Ziegler sagte, ein Stabilisator des Marktes sei dabei die „B 196“-Fahrerlaubnis, die einen vereinfachten Umstieg auf herkömmliche und elektrische Leichtkrafträder ermöglicht.

 

„B 196“ für Autofahrer: Einfacher Umstieg ohne Prüfung

Inhaber eines Autoführerscheins der Klasse B können durch eine Schulung die „B 196“-Fahrerlaubnis für Leichtkrafträder bis 125 ccm und 11kW Leistung erlangen – ganz ohne zusätzliche Prüfung. Dieses Angebot trägt in Baden-Württemberg zu rund 30 Prozent der Neuzulassungen und 24,7 Prozent der Besitzumschreibungen bei und könnte ein Schlüssel für die weitere Verbreitung umweltfreundlicher Fortbewegungsmittel sein.